Im Bereich der Renaturierung breiten sich zwei sog. „invasive Neophyten“ aus: das indische Springkraut und der japanische Knöterich. Neophyten sind Pflanzen, die hier nicht heimisch sind. Oft verdrängen sie durch robustes Wachstum und tiefwurzelnde Verbreitung durch Rhizome (wie der Japanknöterich) oder rasante Vermehrung über Samen (wie das Springkraut) andere Pflanzen und damit auch Artenvielfalt.
Allerdings: eingebürgerte Pflanzen sind nichts Neues: ohne Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Veilchen, Tulpen usw. können wir uns unser Leben, unsere Landwirtschaft und Natur eigentlich nicht mehr vorstellen.
Wir gehen deshalb nicht aggressiv mit den als Unkräuter und Bedrohung empfundenen Gewächsen um, sondern suchen auch kreative Wege: Aus den Blüten des Springkrauts machten wir ein leckeres rosa Gelee. Mit dem Knöterich wollen wir im Frühjahr ausprobieren, wie das spargelartige Gemüse schmeckt, was man aus ihm machen kann.
Die aktuelle Diskussion über „Die neuen Wilden“ wurde angestoßen durch das gleichnamige Buch von Fred Pearce. Hier, auf unserem 300m langen Idyll, wollen wir die beiden in Schach halten. Sonst würde da bald nichts Anderes mehr wachsen.
Das Schnittgut des Japanknöterich muss als Rest- oder sogar als Sondermüll entsorgt werden. Jeder abgeschnittene Stängel würde überall sofort wieder Wurzeln schlagen.
Hier zu sehen: Gelee im Spätsommer 2016, Knöterichschnitt im Herbst 2016