Station 5: Ameisen



Die hügelbauenden Ameisen sind fleißige Tiere. Sie bauen ein Nest, das bis zu einem Meter hoch und zwei Meter tief in die Erde geht. Gerne bauen sie ihre Hügel am Waldrand, weil dort mehr Sonne hinkommt. Der Standort dieser Hügel ist ungewöhnlich, weil er sehr schattig und nahe an einem Gewässer ist.
In einem Ameisenhügel leben verschiedene Ameisenklassen. Es gibt dort eine Rangordnung.
Es gibt viele Arbeiterinnen und einige Königinnen. Unter den Arbeiterinnen gibt es Wächterinnen, Ammen und Putzpersonal. Im Nest leben nur kurzzeitig männliche Larven und Puppen.
Einmal im Jahr ist der Paarungsflug, meistens in einer Sommernacht. Zum Hochzeitsflug starten alle Weibchen und Männchen, die frisch aus der Puppe geschlüpft sind. Die Männchen befruchten die Weibchen. Danach sterben alle Männchen. Die Weibchen sind die zukünftigen Königinnen. Einige von ihnen gehen zurück in den alten Hügel. Andere gründen einen neuen Staat, in dem ihre Töchter die neuen Arbeiterinnen werden.
Die Königinnen haben einen großen Vorrat an Samen, der mehrere Jahre reicht zum Eierlegen. Die Eier werden Larven, die von den Ammen gefüttert werden, vorzugsweise mit Fleisch von Insekten. Danach verpuppen sie sich. Diese weißen Puppen nennen Menschen oft Eier, was aber nicht stimmt. Die Eier sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge kaum sehen kann.
Diese zwei prächtigen Ameisenhügel sind natürlich streng geschützt. In dem Wäldchen hier sind noch mehr. Die Ameisen sind eine Art Polizei im Wald. Sie fressen gerne Raupen, die als Schädlinge betrachtet werden.
Interessant: Es gibt auch Ameisenstaaten, die andere Völker überfallen. Diese kriegerischen Ameisen fressen das Gehirn der Königinnen, um die Aktivierung von Duftdrüsen zu übernehmen und nehmen zudem die Arbeiterinnen als Sklaven. Aber die Ameisen hier tun das nicht.

Mara Vohler

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