Station 8: Schützenswerter Auwaldrest

 

Auf der anderen Seite der Würm ist hier ein Stück Auwaldrest.
In der Nacht vom 28. Februar zum 1. März 1990 stürmte der Orkan Wiebke auch über München. Wegen umgefallener Bäume und der Gefahr, dass weitere umstürzen würden fiel am 1. März sogar die Schule aus.
Hier in Obermenzing, etwas südlich der Inselmühle, entschied sich das Baureferat der Stadt, Abteilung Gartenbau dafür, die umgestürzten Bäume nicht abzutransportieren, sondern das Totholz liegen zu lassen: so entstand dieser „Auwaldrest“: ein wildes Gebiet, vielleicht eins der wildesten im Stadtgebiet, in dem die Natur einfach Natur sein kann.
Manche Menschen betrachteten dieses „unaufgeräumte“ Gelände als Platz, wo sie Müll abladen konnten. Immer wieder gab es auch Gelage mit Hinterlassenschaften, die von Kindern der Arbeitsgemeinschaft Würm an der Grandlschule über Jahre hin aufgesammelt und entsorgt wurden. Man fand dort neben Plastikmüll, Flaschen, Scherben, Kippen, unausgetragenen Stadtteilzeitungen auch einen alten Ofen und ein Sofa.
Die Kinder der AG Würm stellten beim Kinder- und Jugendforum der Stadt den Antrag, dass ein Hinweisschild aufgestellt wird. Zum Schutz der Tiere, z.B. brütender Wasservögel, soll das Gebiet nicht betreten werden. Zudem werden Bäume, die umstürzen könnten, dort nicht gefällt. Dadurch könnten Menschen gefährdet sein.
Nun ist dort ein Stück Feuchtaue. Das ist ein Waldstück, das immer wieder überschwemmt wird. Am feuchten Holz können andere Lebensgemeinschaften gedeihen als an trockenem. Schon so ein kleiner Bereich ist sehr wertvoll für die Biodiversität. Biodiversität ist das ökologische Fachwort für biologische Vielfalt.

Hier kann sich die Natur erholen, in diesem schützenswerten und geschützten Auwaldrest.

Dorian Harlan