Mein Freitagsbesuch bei Ursula an der Würm
Vor nicht langer Zeit bekam ich von einer Freundin, die ich ein paar Monate zuvor kennengelernt hatte, den Tipp, mir einmal die Webseite der Würmranger anzusehen. Sie war ganz begeistert von ihrem ersten Besuch an der Würm und ihren dortigen Begegnungen. Leicht angesteckt von ihrer Begeisterung beschloss ich mir kurze Zeit später die Inhalte auf der Internetseite durchzulesen. Hier nahm ich die vielen Eindrücke in Form von Bildern, Beiträgen und Videos wahr und hatte sofort den Drang, mich in Verbindung mit den Menschen, die dieses Projekt aufgebaut haben, zu setzen.
Aus pragmatischer Sicht: Mit Kindern zusammenarbeiten (als Lehramtsstudent perfekt) und in der Natur sein (aktiver Beitrag zum Natur-, Umwelt- und Klimaschutz. Check!)
Aber vor allem ist es schön, Menschen in nicht weiter Ferne wahrzunehmen, die Dinge schon umsetzen, von denen ich zwar eine ungefähre Vorstellung im Kopf habe, aber mir vielleicht noch das bisschen Mut und die Erfahrung zur aktiven Gestaltung fehlt.
Soweit also die Vorgeschichte zu letztem Freitag.
An besagtem Tag machten wir (ich und spontan auch noch mein Freund Emanuel) uns auf ins Ungewisse, nachdem Ursula mich zu sich nach Hause eingeladen hatte.
Nach einer einstündigen Fahrt aus dem Münchner Nordosten an dicht befahrenen, teils mehrspurigen Straßen entlang, nahm ich ein Rauschen und mehrstimmiges Vogelgezwitscher wahr und mein Körper begann sich langsam wieder zu entspannen.
Einer kurzen Suche und der Begrüßung folgend plauderten Ursula, Emanuel und ich bei einer Tasse Tee und zwei Tassen Kaffee (oder umgekehrt) über verschiedene Dinge. Emanuel und ich hatten dadurch das Glück, etwas von Ursulas Lebensweisheit mitzubekommen.
Anschließend schnappten wir uns unsere Fahrräder und durften die Führung an der renaturierten Würm entlang genießen. Durch unser(e) persönlich(e) Audioguide(in) Ursula lernten wir sowohl etwas über die erfreulichen Geschichten rund um den Fluss, als auch über den Widerstand zur Renaturierung von manchen Anwohnern, und mein Kopf bildete womöglich ein umfassendes Bild von ihrer bisherigen Geschichte.
Nachdem wir an einer Brücke nicht weit von Ursulas Haus entfernt angekommen waren, begegneten wir mehreren „anderen Würmrangern“ und hatten das Vergnügen, mit jung und etwas älter Bekanntschaft zu machen. Der offene Umgang miteinander öffnete uns das Herz.
Wir radelten weiter, immer entlang des Gewässers und ich genoss jedes Stück Natur, für dessen Schutz sich die Kinder, die Jugendlichen und die Erwachsenen einsetzen.
Nach weiterem Austausch unter anderem über das Schloss Blutenburg, von dem wir einen Eindruck bekamen, neigte sich der Tag auch schon wieder dem Ende zu. Emanuel und ich nahmen Abschied von Ursula und sprachen den restlichen Abend über die wundervolle Zeit an der Würm und das weitere Engagement bei den Würmrangern.