Der Japanknöterich ist eine besonders schnellwüchsige, äußerst robuste Staudenpflanze. Er verbreitet sich rasant durch bis zu 2m tiefe Rhizome. Das ist ein Wurzelstock, der unterirdisch immer wieder austreibt, und zwar über große Flächen. Der japanische Knöterich kann bis zu vier Metern hoch werden. Im Sommer kann er pro Tag 10 bis 30 cm wachsen. Er liebt Auen und Flussläufe und macht sich auch an der Würm breit. Der japanische Knöterich ist ein so genannter invasiver Neophyt. Neophythen sind Pflanzen, die nicht heimisch sind, und invasiv bedeutet, dass er sich schnell ausbreitet und dadurch andere Pflanzen verdrängt. Wenn man ihn nicht in die Schranken weist, würde zum Beispiel auf der Grünfläche um die renaturierte Würm in Obermenzing in ca. fünf Jahren kaum mehr etwas anderes wachsen. Um ihn einzudämmen, muss der Knöterich mindestens vier Mal im Jahr geschnitten werden. Das Schnittgut muss als Sondermüll entsorgt werden; im Grünabfall verbreitet sich der Knöterich weiter, weil er wieder austreibt. Im Schatten wächst er weniger gut. Deshalb kann man ihn an der Ausbreitung hindern, wenn an seinem Standort Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Die Würmranger wollen in den nächsten Jahren dran bleiben und ihn, wie 2016 begonnen, regelmäßig schneiden und ordentlich entsorgen. Der Japanknöterich wurde 1825 von Philipp Franz von Siebold als Zier- und Futterpflanze eingeführt. Wegen seiner Schnellwüchsigkeit und Robustheit wurde er sogar als Gartenpflanze verkauft. Er eignete sich dazu, ganz rasch einen Sichtschutz herzustellen. In Deutschland ist das Ausbringen nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten. Als den jungen Trieben des Japanknöterich kann man ein spargelartiges Gemüse zubereiten. In Japan wird aus der Wurzel eine Tinktur hergestellt, die Blutdruck und Cholesterin senken soll. Aus den hohlen Stängeln kann man Flöten basteln.
Ursula Schleibner