Fledermausnacht

Fledermausnacht

30. April 2022

Fledermausnacht

Unsere beiden Fledermausnächte am 29. und 30. April bei Schloss Blutenburg waren ausgebucht. Philipp und Paula von den Würmrangern haben beim ersten Termin die Frau Margarete Kistler vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) vorgestellt.

Paula und Philipp begrüßen die Teilnehmer*innen, darunter viele Kinder, und stellen Margarete Kistler vor.
Paula und Philipp begrüßen die Teilnehmer*innen, darunter viele Kinder, und stellen Margarete Kistler vor.

Die Fledermausnacht bei Schloss Blutenburg war ein tolles Erlebnis. Viele von den Sachen, die die Fledermausexpertin erzählt hat, waren für mich neu. Am meisten hat mich geschockt, dass es nur noch sehr wenige Exemplare von Fledermäusen in Deutschland gibt. Frau Kistler hat sogar eine echte Fledermaus mitgebracht, die hin und wieder gebissen hat, was anscheinend ohne Handschuhe ziemlich weh tut. Mithilfe eines Detektors konnten wir die Fledermäuse hören, bevor wir sie gesehen haben. Die Frequenz des Detektors hilft einem bei der Bestimmung der Fledermausart. Es war einfach unglaublich!

—– Philipp, 11 Jahre —–

Frau Kistler zeigt eine ihrer Pflegefledermäuse.
Frau Kistler zeigt eine ihrer Pflegefledermäuse.
Besucher*innen schauen die Pflegefledermaus an.
Besucher*innen schauen die Pflegefledermaus an.

„Die kleine, lebende Fledermaus war süß. Ich hatte Angst, dass es ihr weh tut, wenn ihr der Flügel ausgeklappt wird. Aber dann hat die Fledermaus-Frau gesagt, das ist für sie wie den Arm heben. Da war ich beruhigt. 

—– Toni, 5 Jahre —–

Frau Kistler klappt einen Flügel der Pflegefledermaus aus.
Frau Kistler klappt einen Flügel der Pflegefledermaus aus.

Am Freitag hatten wir eine Fledermausnacht. Dort haben wir sehr viel über Fledermäuse gelernt, z. B. dass die Hummelfledermaus die kleinste Fledermaus und das kleinste Säugetier der Welt ist und dass die Abendsegler sehr unter den Windrädern leiden. Zudem sind alle der süßen Fledermäuse auf der roten Liste.

Aber bei der Fledermausnacht haben wir trotzdem viele Fledermäuse gesehen. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

—– Paula, 11 Jahre —–

Wir haben uns sehr gefreut, dass wir Frau Kistler wieder und sogar für zwei Abende gewinnen konnten – nachdem die erste Veranstaltung am 29. April schnell ausgebucht war.

Hier macht sie mit dem Detektor die Echos der Rufe und den Rhythmus der Fledermäuse hörbar. Man kann sie dann hören, bevor man sie vorbeihuschen sieht, und Frau Kistler sagt: „Wieder ein Abendsegler!“ – „Woran erkennen Sie den?“ – „Mit den Augen nicht – aber an den Frequenzen, die der Detektor anzeigt.“

Mit dem Bat-Detektor hören wir die Feldermäuse, bevor wir sie sehen.
Mit dem Bat-Detektor hören wir die Feldermäuse, bevor wir sie sehen.

Bevor es dunkel wurde, haben wir von Fledermäusen aus der ganzen Welt gehört, z. B. dass die Flügel der größten Fledermaus, des Flughunds Kalong, eine Spannweite von 1,70 m haben.

Anschaulich gezeigt: Spannweite der Flügel des malaiischen Flughunds.
Anschaulich gezeigt: Spannweite der Flügel des malaiischen Flughunds.

Frau Kistler und alle freuten sich über die interessanten Fragen, z. B. nach der Nahrung. Alle heimischen Fledermäuse ernähren sich von Insekten. Deswegen ist das Insektensterben für Fledermäuse ein großes Problem. Auch deshalb legen die Würmranger in den Würmauen seit 2018 kleine Insektenoasen an – auf der Freizeitfläche Allach und zwischen Blutenburg und Pasing, in Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas

Artenvielfalt sichern – für Insekten, für Fledermäuse.
Artenvielfalt sichern – für Insekten, für Fledermäuse.

 Viele blieben, bis es dunkel wurde. Wir gingen zum See, wo es noch viele Fledermäuse zu hören und zu sehen gab, die an der Wasseroberfläche jagten.

Dort gab es auch noch Fragen zu den Vampiren aus der Gattung: Frau Kistler sagte, es gebe in Asien drei Fledermausarten, die Blut saugen, aus Säugetieren – zu denen wir auch gehören. Vor allem suchten diese Arten aber Blut von Rindern und anderen „Nutztieren“, weshalb sie bei den Bauern in betroffenen Gebieten nicht beliebt seinen.

Eine andere Frage war: könnten uns Fledermäuse mit Corona anstecken? „Nein. Aber eventuell könnten wir sie damit infizieren.“ Auch deshalb trug Frau Kistler Handschuhe, und deshalb durften Besucher*innen die Pflegefledermaus nicht anfassen.

Dann senkte sich die Nacht über den See. Von 20.15 Uhr an war es ein interessiertes Publikum, ab Sonnenuntergang um 20.41 Uhr waren die Fledermäuse gleichwertige Hauptpersonen.

Ursula Schleibner