Mit unserer Kräuterpädagogin Rita Demmel backen wir diesen leckeren Kuchen – mit „grünem“ Teig.
Dafür muss man erst mal wissen, wie man Brennnesseln und ihre Samen erntet, ohne sich zu brennen: von unten in einem Ratsch schnell nach oben abstreifen. Oder vielleicht doch lieber mit Handschuhen?
Von den Brennnesseln nehmen wir die jungen Triebe, die auf den abgemähten Herbstwiesen nochmal nachgewachsen sind. Wir nehmen sie von der Mitte der Wiese, wo es unwahrscheinlicher ist, dass ein Hund hingepinkelt hat.
Von den weiblichen Pflanzen ernten wir die Samen. Sie hängen in dichten Trauben in Samenkügelchen von der Pflanze, während die männlichen Pollen auf eher waagrechten Stängelchen wachsen und längst nicht so üppig sind. Die Samen sind frisch oder getrocknet auch eine sehr vitaminhaltige Zugabe, ins Müsli, zum Beispiel.
Während der Kuchen im Rohr ist, schauen wir im Mikroskop die Brennhaare an und sehen die dünnen Röhrchen: wie aus Glas. Sie geben die Brennflüssigkeit ab, wenn sie durch Berührung brechen.
Vorsicht: Es gibt auch Menschen, die allergisch reagieren und Urticaria bekommen, eine Hautreaktion mit Geschwulst, Rötung und Brennen.
Für den Eichelkaffe, den es dann zum Kuchen gibt, hat Rita die Eicheln schon vorbereitet: geschält im frischen Zustand, gewässert über viele Tage, bis die Gerbstoffe weg sind und das Wasser klar ist, getrocknet, z.B. auf der (Fußboden-)Heizung, kleingeschnitten.
Nun werden die Stückchen noch gemahlen und dann langsam in der Pfanne geröstet, bis das Pulver schokoladenbraun ist. Gekocht wird der Eichelkaffee nach Großmutterart: aufgebrüht und abgeseiht.
Mit Zucker und Mich schmeckt der Kaffee vor allem dien Kindern, die sonst keinen Kaffee trinken. Zusammen mit dem Brennesselapfelkuchen und Sahne ein wahrer Genuss!
Hier das tolle Rezept von Rita Demmel:
